Ein Interview mit dem Verleger der Edition Tiamat, Klaus Bittermann

Music by: Johnny Cash, Greensky Bluegrass, The Dead South, Bob Wayne, Workers in Songs, Hillbilly Rawhide
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Ein Interview mit dem Verleger der Edition Tiamat, Klaus Bittermann
Music by: Johnny Cash, Greensky Bluegrass, The Dead South, Bob Wayne, Workers in Songs, Hillbilly Rawhide
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Anfang November fand in München, unter anderem von dieser Redaktion organisiert, eine Veranstaltung unter dem Titel „Gesellschaftskritik in der Pandemie“ statt. Eingeladen waren Thomas Ebermann, der vor kurzem sein Buch „Störung im Betriebsablauf – systemirrelevante Betrachtungen zur Pandemie“ veröffentlicht hat.
Und Wolfgang Hien, Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und Autor der Studie „Die Arbeit des Körpers – von der Hochindustrialisierung bis zur neoliberalen Gegenwart“.
Aufbauend auf der Eingangsfrage, ob es sich bei dem staatlichen Agieren im Zuge der aktuellen Covid-Pandemie um Staatsversagen handelt, entwickelte sich ein dialogischer Abend, dessen Essenz wir Ihnen in dieser Sendung anheim geben wollen.
Des Weiteren nehmen teil: Bulbul, Curved Air, CCR, Kid Loco, The Black Angels und Ty Segall.
„…da zieht sich der geheime Sozialdarwinismus durch, diese geheime Eugenik. Wenn man so will: was uns nicht tötet, macht uns nur noch härter. Das haben so viele Menschen verinnerlicht…“
„…unter den gegebenen Verhältnissen (im Stande der Unfreiheit) ist die Reglementierung der Bedürfnisse ihrer Freigabe vorzuziehen.“
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Wo der unpersonale Herrschaftscharakter des kapitalistischen Systems und der Kapitalverwertung nicht verstanden ist und im Verborgenen wirkende Strippenzieher vermutet werden, lauert der Ausbruch der Barbarei.
Aus gegebenem Anlass eine Sendung über Antisemitismus von rechts, von links und aus der Mitte.
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Quelle: Gezi Direnişi – En özel fotoğraflar
… während die bürgerliche Presse jedweder Schattierung behauptet, die Linke sei Schuld am Erfolg der Rechten, während sich das aufgeklärte Bürgertum den Kopf zermartert, was denn gegen den Populismus im allgemeinen zu tun sei, um den Faschismus im besonderen nicht erwähnen zu müssen, während das Feuilleton schier aus dem Häuschen ist, weil eine Biographie erläutert, dass die zu den Faschisten übergelaufenen Reste der französischen Arbeiterbewegung auch zu ihrer Hochzeit lebensweltlich nicht besonders fortschrittlich agiert haben, während der globale Wahnsinn sich an keiner Stelle auch nur einen Jota abmildert:
Stellen wir fest, dass es genau jetzt an der Zeit ist, auf die Reste emanzipatorischer Prinzipien zu bestehen, schlicht dem allgemeinen Wahnsinn, der allgegenwärtigen Regression eine Programmatik des Fortschritts, sowohl im technischen als auch gesellschaftlichen Sinne entgegenzustellen.
Wir brauchen in der Tat eine politische Intervention, deren Überschriften wir uns in den kommenden Sendungen widmen wollen.
Eine Intervention, die den moralischen Prinzipien des Atheismus, des Feminismus, des Kommunismus verpflichtet ist.
Eine derartige Programmatik müsste sich den Fragen der Ökonomie und damit der Kritik des kapitalistischen Verwertungsprinzips widmen, sie müsste sich mit gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigen, von der Desavouierung des regionalistischen Hinterwäldlertums bis hin zu Forderungen nach und Definition von sozialem Fortschritt.
Sie müsste sich in aller Schärfe mit religiösem Aberglauben und Wahn auseinandersetzen und auf die Errungenschaften der Aufklärung pochen.
Sie müsste Ideologiekritik wieder in den Fokus politischer Auseinandersetzung rücken und sich gegen Antisemiten, Nationalisten und Ethnopluralisten von rechts bis links positionieren und sie müsste ihrer Organisation nach supranational verfasst sein, also die Einschränkungen nationaler und völkischer Politikkonzepte zurückweisen und diese organisierte und gegebenenfalls sich sogar als wählbar anbietende Intervention müsste gleichzeitig der Versuchung widerstehen, sich das aktuelle Potential an kritischem Bewusstsein schön zu reden oder herbei zu fantasieren.
Lars Quadfasel, Mitglied der Hamburger Studienbibliothek, hat in der Zeitschrift konkret kurz nach der Trump-Wahl in den USA die Hinter- und Beweggründe einer derartigen – nennen wir sie: Volksentscheidung erläutert. Die beschriebenen Grundprinzipien sind ohne Probleme auf andere Gesellschaften übertragbar. …
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Während einem beim Diskurs um die deutsche Leitkultur an allen Ecken das reaktionäre Milieu seiner Wortführer entgegenschlägt, gibt es auch eine nicht ganz so auf deutsche Tradition rekurrierende Variante der Identitätspolitik. Bei dieser, dem essentialistischen Ethnopluralismus, fällt die Verortung deutlich schwerer, denn hier tummelt sich sowohl links als auch rechts.
Wie wir in unseren letzten beiden Sendungen unserer dreiteiligen Reihe bereits berichteten, finden wir bei dieser politischen Denkrichtung neben identitären Faschisten auch sich links wähnende Critical Whiteness-Apologeten, neben paternalistischen grünbürgerlichen Exotikfans auch linksreaktionäre Kulturrelativisten. Allen ist gemeinsam, dass sie Kulturen – nicht mehr Rassen – einen von ihnen definierten Raum zuweisen wollen. Auch im geografischen Sinne.
Diese Weltsicht droht – nicht nur im Zuge der in Europa diskutierten Fluchtbewegungen – hegemonial zu werden. Sie ist dabei kein Ideologieprivileg deutscher Identitärer, sondern wird allerorten vertreten und befeuert.
Während vor wenigen Jahren in linken Milieus noch der kulturelle Wandel zwischen den Welten und Zuschreibungen verhandelt wurde, geht es heutzutage um Abgrenzung, um Ausgrenzung, um Begrenzung. Dass die Preisgabe des emanzipatorischen Diskurses über die Abschaffung identitärer Konzepte dabei auf das Wohlwollen organisierter Faschisten trifft, ist nicht verwunderlich. Verwunderlich ist eher, dass die sich abzeichnende ideologische Melange auf Basis des Ethnopluralismus nicht schärfer kritisiert wird. Zumindest von Gruppen, die es besser wissen müssten.
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2012 noch war die so genannte Identitäre Bewegung (kurz IB) vor allem ein Internetphänomen. Die schwarz-gelben Ortsgruppen sprossen in den sozialen Netzwerken wie Pilze aus dem Boden. Im Vergleich mit den Verbündeten aus Frankreich und Österreich erschien die IB Deutschland allerdings lange Zeit marginal. Ihr alternatives Auftreten, geprägt von der Adaption linker Subkultur (Flashmobs, Mobilisierungs-Videos, Aufkleber) jedoch fiel auf. Die Süddeutsche Zeitung nannte sie den „popkulturellen Arm der Rechtsextremen“, die Welt bezeichnete sie jüngst als „rechte Hipster“.
Doch das Auftreten der Identitären Bewegung Deutschlands hat sich verändert. Ihre Aktionen werden expliziter. Immer öfter trauen sie sich mit aggressivem Aktionismus aus ihrer virtuellen Komfortzone auf die Straße heraus.
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Die aktuelle konservative Revolution berauscht sich an sich selbst. Die Protagonisten scheinen fast überwältigt von den eigenen Möglichkeiten, von der auch für sie überraschenden Wirkmächtigkeit. Überall und allenthalben werden jene angeblich hegemonialen gesellschaftlichen Machtverhältnisse alt- und neulinker Provenienz entdeckt, die es ihnen zu bekämpfen, zu schleifen, zu enttabuisieren gilt.
Endlich aufräumen mit der Political Correctness, endlich Schluss machen mit emanzipatorischen Grundstrukturen, seien diese wiederum noch so elendig, albern oder bigott.
Der moderne Konservativismus in seinem antiaufklärerischen Furor beklagt die Post-68er-Dekaden, jammert über moderne Pädagogik, will alles, was man für Gutmenschentum hält, hinwegfegen, strebt eine Abkehr von egalitären gesellschaftspolitischen Konzepten und Entwürfen an.
Man wurde – so geht die Historien- und Gegenwartsbeschreibung – von Linken im allgemeinen mit idiotischen Gesellschaftsvorstellungen drangsaliert, in seiner kollektiven und individuellen Entwicklung gehemmt und damit einer Gesinnungsdiktatur ausgesetzt, die die Kategorien von Fortschritt und Reaktion schlicht auf den Kopf gestellt habe.
Und in der Tat muten ja einige Beschreibungen angeblich aktueller Diskurse recht ulkig an, sie schreien förmlich nach adäquater Polemik. Ist diese dann noch unterhaltsam formuliert, können sich vor Lachen schon mal die Balken biegen.
Die Zeitung „Die Welt“ beispielsweise machte vor kurzem ein vermeintlich neues, zunächst an US-amerikanischen Universitäten stattfindendes, diskursives Schlachtfeld aus: die Debatte um die so genannten Safe Spaces, also Rückzugsräume für Gruppen, die sich ausgegrenzt und unterdrückt wähnen und dies auch als kollektives und gegebenenfalls konstituierendes Moment diskutieren.
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Werte Zuhörerinnen und Zuhörer,
im März 2014 sendete unsere Hamburger Redaktion ein Kammerspiel in 4 Akten unter der Überschrift „Radio Z“. Der in dieser Sendung verbreitete Schrecken über eine in Echtzeit stattfindende Zombie-Apokalypse schien vielen von Ihnen so real, dass wir noch während der Ausstrahlung eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Anrufen und E-Mails und darüber hinaus im Nachgang den renommierten Orson Wells-Preis verliehen bekamen.
Wir wollen Ihnen heute den kulturindustriellen Komplex unserer immer wiederkehrenden Beschäftigung mit diesem Thema erläutern und verweisen dabei auf das zugrunde liegende Werk „Krisenideologie – Wahn und Wirklichkeit spätkapitalistischer Krisenverarbeitung“ des Autors Thomasz Konicz, erschienen im Telepolis Verlag.
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Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht.
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Liebe Mitmenschen, wir rieben uns in den letzten Wochen und Monaten dann doch die Augen, glaubten unseren Ohren nicht mehr uneingeschränkt und diskutierten darauf hin – durchaus kontrovers – Einschätzungen dessen, was sich da und dort vor unseren Wahrnehmungsorganen abspielte. Denn natürlich lässt es auch uns, die Münchner Redaktion der 17grad, nicht kalt,
Gleichzeitig kommt man natürlich auch ein wenig ins Grübeln und ist, mal mehr, mal weniger irritiert
…
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