Vor vielen Jahrzehnten – die Älteren werden sich gegebenenfalls erinnern – war die Utopie eines Zurückdrängens staatlicher Strukturen das diskursive Privileg
anarchistisch grundierter linksradikaler Milieus.

Damals empfand diese Szene – mehr als dass sie es analysiert hätte –, das staatliche Wirken in jeglicher Form als Zumutung eines übermächtigen Apparats gegenüber den nach Freiheit strebenden Individuen.
Auch im Alltagsbewusstsein der Bevölkerungsmehrheit war und ist mit staatlichen Regelwerken und ihrer Durchsetzung, gemeinhin als Bürokratie bezeichnet, häufig ein Ohnmachtsgefühl verbunden.
Dass der Abbau dieser Herrschaftsstrukturen nun keinesfalls emanzipatorische Ergebnisse zeitigen muss, zeigt sich nicht nur in den USA, wo derzeit gesellschaftliche Regularien durch eine für die Vereinigten Staaten fast beispiellose Willkürherrschaft nach dem Führerprinzip ersetzt werden.
Das flammende Plädoyer für mehr Bürokratie unterstützen: Viagra Boys, The Tubs, Big Brave, Peter & The Test Tube Babies, Bush Tetras und Amyl and The Sniffers.
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