Alle Beiträge von ernesto

252 Vorgelesen: Mirax

In der Reihe „Vorgelesen“ hören Sie heute: Mirax von Kurd Laßwitz.

Kurd Laßwitz gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiction. Sein Roman Auf zwei Planeten aus dem Jahr 1897 gehört zu den wichtigen deutschen Science-Fiction-Romanen und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. 

Es lesen mit: Clover Lei und The Specials

246 Der Stand der Dinge

Gute Unterhaltung, liebe Zuhörer:innen, wünschen Ihnen heute das Kommando Sonnenmilch, Bertolt Brecht, Franz Beckenbauer, die Merricks, Herr Bredel-Lüdenscheidt, Hortense and the Sound Dimension, Buffy Summers, Seu Jorge, Das Läuschen, das Flöhchen, das Türchen, das Besenchen, das Wägelchen, das Mistchen, das Bäumchen, das Mädchen, das Brünnchen, EA80, T-800 sowie die Redaktion 17grad Hamburg.

243 Leben ohne zu warten – Teil 5

Am 22. April 1892 wird Alphonse Gallaud de la Pérouse – genannt Zo d’Axa –, Herausgeber der Wochenzeitschrift L’En Dehors, in Paris  wegen „Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung“ verhaftet und nach einem Monat vorläufig entlassen. „Unsere arme Freiheit, immer noch vorläufig“, bemerkt er beim Verlassen des Gefängnisses ironisch.

Nach weiteren Veröffentlichungen, in denen er insbesondere die Strafverfolgungsbehörden kritisiert, droht Zo d’Axa schon kurze Zeit später erneut die Verhaftung. Um dieser zu entgehen, verlässt er Frankreich und reist über England nach Rotterdam, weiter auf einem Frachtschiff den Rhein hinauf durch Deutschland, besteigt einen Zug nach Italien, wird in Turin verhaftet und nach Österreich abgeschoben. Von Triest geht es weiter nach Griechenland, Istanbul und Jaffa. Kurz vor Jerusalem wird Zo d’Axa erneut verhaftet und nach Marseille überführt.

Hören Sie heute den 5. und letzten Teil seiner autobiografischen Erzählung „Leben ohne zu warten – von Mazas nach Jerusalem“. Viel Vergnügen.

241 Leben ohne zu Warten Teil 4

Am 22. April 1892 wird in Paris der Herausgeber der Wochenzeitschrift L’En Dehors  Alphonse Gallaud de la Pérouse – genannt Zo d’Axa – wegen „Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung“ verhaftet und im Gefängnis von Mazás in Untersuchungshaft genommen und nach einem Monat vorläufig entlassen.

„Unsere arme Freiheit, immer noch vorläufig“, bemerkt er beim Verlassen des Gefängnisses ironisch.

Nach weiteren Veröffentlichungen, in denen er insbesondere die Strafverfolgungsbehörden kritisiert, droht Zo d’Axa schon kurze Zeit später erneut die Verhaftung. Um dieser zu entgehen verlässt er Frankreich und reist nach England, wo er als Beobachter am Internationalen Bergarbeiterkongress in London teilnimmt. Eines Morgens dann besteigt er in Blackwall im Londoner Eastend  – „ohne große Überlegungen“, wie er sagt – ein Schiff nach Rotterdam.

Von dort fährt auf einem Frachtschiff den Rhein hinauf durch Deutschland, besteigt einen Zug nach Mailand, beobachtet dort den Strafprozess gegen anarchistische Demonstrantinnen, wird in Turin verhaftet, nach Österreich abgeschoben und reist schließlich über Triest per Schiff weiter nach Griechenland und Istanbul.

Hören Sie heute die 3. Fortsetzung der autobiografischen Erzählung „Leben ohne zu warten – von Mazas nach Jerusalem“ von Zo d’Axa.

239 Leben ohne zu warten Teil 3

Am 22. April 1892 wird in Paris der Herausgeber der Wochenzeitschrift L’En Dehors  Alphonse Gallaud de la Pérouse – genannt Zo d’Axa – wegen „Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung“ verhaftet und nach einem Monat vorläufig entlassen. „Unsere arme Freiheit, immer noch vorläufig“, bemerkt er beim Verlassen des Gefängnisses ironisch.

Nach weiteren Veröffentlichungen, in denen er insbesondere die Strafverfolgungsbehörden kritisiert, droht Zo d’Axa schon kurze Zeit später erneut die Verhaftung. Um dieser zu entgehen verlässt er Frankreich und reist nach England, wo er als Beobachter am Internationalen Bergarbeiterkongress in London teilnimmt. Eines Morgens dann besteigt er in Blackwall im Londoner Eastend  – „ohne große Überlegungen“, wie er sagt – ein Schiff nach Rotterdam.

Hören Sie heute den 3. Teil seiner autobiografischen Erzählung „Leben ohne zu warten – von Mazas nach Jerusalem.

237 Leben ohne zu warten Teil 2

Am 22. April 1892 wurde der Herausgeber der Wochenzeitschrift L’En Dehors, Alphonse Gallaud de la Pérouse – genannt Zo d’Axa – in Paris wegen „Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung“ verhaftet und im Gefängnis von Mazas in Untersuchungshaft genommen. Er weigerte sich in den Verhören, Fragen zu beantworten oder etwas zu unterschreiben, wurde in Isolationshaft gehalten, ohne dass seine Familie oder sein Anwalt ihn besuchen konnten und nach einem Monat vorläufig entlassen. Beim Verlassen des Gefängnisses bemerkte Zo d’Axa ironisch: „Unsere arme Freiheit, immer noch vorläufig“.

Hören Sie heute die 1. Fortsetzung seiner autobiografischen Erzählung „Leben ohne zu warten – von Mazas nach Jerusalem“. Viel Vergnügen.

235 Leben ohne zu warten Teil 1

„Weder einer Partei noch einer Gruppe zugehörig. Außerhalb. Wir gehen – als Individuen, ohne den rettenden und blind machenden Glauben. Unser Ekel vor der Gesellschaft bringt keine unabänderlichen Überzeugungen hervor. Wir kämpfen aus der Freude am Kampf und ohne den Traum einer besseren Zukunft zu träumen. Was geht uns das Morgen an, das erst in einigen Jahrhunderten sein wird? Was gehen uns die Großneffen an! AUSSERHALB aller Gesetze, aller Regeln und aller Theorien – sogar der anarchistischen -, vom jetzigen Augenblick an, sofort, wollen wir uns unseren Gefühlen des Mitleids und des Zorns, unserer Wut und unseren Instinkten hingeben – mit dem Stolz, wir selbst zu sein.“ (L’Endehors No.34 – 27.12.1891)

In der Reihe 17grad Vorgelesen präsentieren wir heute, mit freundlicher Genehmigung von Hanna Mittelstädt (Nautilus/Nemo Press) – den 1. Teil von „Leben ohne zu warten – von Mazas nach Jerusalem“ von Zo d’Axa.

231 Dreihundert Meter

Am 27.06.2001 wurde in Hamburg Süleyman Taşköprü Opfer eines rassistischen Mordes.

Süleyman Taşköprü ist das dritte der zehn bekannten Mordopfer des NSU, jenem rechtsterroristischem Netzwerk, welches bis zu seiner Selbstenttarnung 2011 außerdem für 43 Mordversuche, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle verantwortlich zu machen ist.

Auch nach dem Ende des Prozesses gegen Beate Zschäpe und einige wenige NSU-Unterstützer sind weder die Hintergründe der Tat noch der NSU-Komplex aufgeklärt, und viele Fragen bleiben offen.

Die von institutionellem Rassismus geleiteten Ermittlungen der Sicherheitsbehörden, die falschen Verdächtigungen der Polizei und deren unkritische, stigmatisierende Übernahme durch die Medien, sowie die bereitwillige Akzeptanz dieser Erklärungen durch die Gesellschaft, machen deutlich, dass wir beim Thema Nationalsozialistischer Untergrund nicht allein von staatlichem Versagen sprechen müssen, sondern von einem gesellschaftlichen.

Auch in Hamburg muss ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingerichtet werden, wie er bislang von der Hamburgischen Bürgerschaft verweigert wurde. Im Zuge dessen müssen auch die Akten des Hamburger Landesamts für Verfassungsschutz und die Verstrickungen in die Szene mit V-Personen offengelegt werden. Die Familie Taşköprü muss für die institutionell rassistischen Ermittlungen und die erlittene Rufschädigung angemessen von der Stadt Hamburg rehabilitiert und entschädigt werden. Zukünftig müssen Polizei und Staatsanwaltschaft bei Gewaltverbrechen gegen Migrant_innen und People of Color von einem rassistischen Hintergrund ausgehen bis das Gegenteil bewiesen ist.

Im Folgenden hört Ihr ein Interview, das wir mit Caro Keller von NSU-Watch geführt haben.

In Gedenken an Süleyman Taşköprü, ermordet vor 20 Jahren durch den NSU.

229 Kleine Ortskunde

Ihr geht raus, ins Freie. Schlagt aufs Geratewohl eine Richtung ein und schlendert ziellos durch die Gegend. Ihr lasst euren Blick schweifen. Lauter Orte: Hier ein Haus, da eine Straße, dort eine Grünanlage. Dies ist der öffentliche Raum.

Der eine Ort darin ist bedeutungslos, ein anderer wiederum steckt voller Bedeutung; der eine Ort nur für euch wichtig, ein anderer Symbol für das Gute, Schöne und Wahre – oder für Niedertracht, Lüge und Völkermord.

Der öffentliche Raum ist voller Symbole und Erinnerungen. Diese sind teils ohne unser Zutun gewachsen, teils gezielt geschaffen worden: durch das Anbringen von Informationstafeln, durch das Errichten von Denk- oder Mahnmälern, durch den Wiederaufbau von Gebäuden oder die Rekonstruktion eines Ortes.

Wie umgehen mit Orten der Erinnerung? Viel Vergnügen bei unserer „Kleinen Ortskunde“ wünschen die Raumdeuter_innen von 17grad.

Die Musik-Passagen stammen vom Album „Music from a Frontier Town“ von Michaela Melián.